Als „Dominion“ im Jahr 2008 erschien, revolutionierte es das Brettspiel-Genre – und das völlig ohne Spielbrett. Statt Figuren über ein Feld zu ziehen, bauen die Spieler in „Dominion“ ihr eigenes Kartendeck während des Spiels auf. Diese damals neuartige Mechanik – der sogenannte „Deckbau“ – wurde zum Trend und machte „Dominion“ zu einem Meilenstein der modernen Brettspielgeschichte.
Wie funktioniert Dominion?
Jeder Spieler beginnt mit einem identischen, kleinen Kartensatz, bestehend aus Geldkarten und ein paar Siegpunkten. Mit dem Geld kauft man sich in seinem Zug neue Karten – Aktionskarten, mehr Geldkarten oder wertvolle Punkte – und legt sie auf seinen eigenen Ablagestapel. Wenn das Deck leer ist, wird gemischt, und die neuen Karten kommen ins Spiel. So wächst das eigene Kartendeck Zug um Zug, und man optimiert es mit jeder Entscheidung weiter.
Das Spiel endet, sobald eine bestimmte Anzahl Kartenstapel aufgebraucht ist – vor allem der Stapel mit den wertvollsten Punktekarten. Wer dann die meisten Siegpunkte in seinem Deck hat, gewinnt.
Was Dominion besonders macht
Der eigentliche Clou liegt in der riesigen Vielfalt der Aktionskarten. In jedem Spiel werden nur 10 von insgesamt 25 verfügbaren Aktionsstapeln (im Grundspiel) verwendet – in späteren Erweiterungen gibt es hunderte weitere. Dadurch ergeben sich immer neue Kombinationen, Strategien und Herausforderungen. Will man viele kleine Kartenkombos bauen? Oder lieber auf teure, starke Karten setzen? Lieber störende Flüche verteilen oder sein Deck möglichst schnell ausdünnen, um effizienter zu spielen? All das liegt in der Hand der Spieler.
Ein Spiel für Strategen und Tüftler
„Dominion“ ist leicht zu lernen, aber schwer zu meistern. Es spricht besonders Spieler an, die gern vorausplanen, optimieren und verschiedene Spielstile ausprobieren möchten. Trotz des geringen Zufallsfaktors (im Vergleich zu klassischen Kartenspielen) bleibt jede Partie anders – dank der wechselnden Kartenauslage und der Entscheidungen der Mitspieler.
Ein Genre entsteht
Mit „Dominion“ wurde nicht nur ein erfolgreiches Spiel veröffentlicht, sondern auch ein neues Genre geschaffen: der Deckbuilder. Zahlreiche Spiele wie „Clank!“, „Aeon’s End“ oder „Arctic Scavengers“ greifen die Idee auf und kombinieren sie mit anderen Mechaniken. Doch „Dominion“ bleibt das Original – und viele sagen: auch das eleganteste.
Fazit
Wer ein Spiel sucht, das schlank im Material, aber reich an Tiefe ist, wird bei „Dominion“ fündig. Es ist ein Spiel, das immer wieder zum Tüfteln einlädt, ohne dabei in übermäßige Komplexität abzudriften. Und selbst Jahre nach dem Erscheinen entdecken viele Spieler: Dieses Königreich ist noch lange nicht zu Ende gebaut.

