Wenn es ein Brettspiel gibt, das wissenschaftliche Vision, strategische Tiefe und einen Hauch von Science-Fiction meisterhaft verbindet, dann ist es Terraforming Mars. Das Spiel von Jacob Fryxelius erschien 2016 beim schwedischen Verlag FryxGames und wurde rasch zu einem modernen Klassiker. Es entführt die Spieler in die nahe Zukunft, in der Großkonzerne den Mars bewohnbar machen wollen – mit ambitionierten Projekten, technischen Wundern und einem ständigen Ringen um Ressourcen und Einfluss.
Worum geht es in Terraforming Mars?
Im Zentrum steht ein gemeinsames Ziel: Den Mars so umzugestalten, dass menschliches Leben dort möglich wird. Dazu müssen drei globale Parameter verbessert werden – der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre, die Temperatur und das Vorhandensein von Wasser in Form von Ozeanen. Die Spieler schlüpfen in die Rolle mächtiger Konzerne, die miteinander konkurrieren, aber gleichzeitig an derselben Mars-Oberfläche arbeiten.
Der Spielplan zeigt eine Karte des Planeten, auf der Städte gebaut, Wälder gepflanzt und Ozeane angelegt werden. Jeder Zug verlangt taktisches Geschick: Wann spielt man welche Projekte aus? Welche Ressourcen – Stahl, Titan, Pflanzen, Energie oder Wärme – werden wie effizient genutzt? Und welche Synergien lassen sich zwischen den verschiedenen Karten und dem eigenen Konzernprofil aufbauen?
So funktioniert das Spiel
Das Herzstück von Terraforming Mars ist das Kartendeck mit Hunderten einzigartigen Projektkarten. Diese Karten repräsentieren wissenschaftliche und wirtschaftliche Maßnahmen, die von der Einführung eines Hausmeerschweinchens über das Errichten eines Fusionsreaktors bis zur Importierung eines Asteroiden reichen. Jede Karte hat bestimmte Kosten und Wirkungen – viele verändern das Spielbrett, erhöhen den Terraformwert des Spielers oder liefern langfristige Vorteile.
In jeder Runde wählen die Spieler neue Projektkarten aus, spielen Aktionen, verwalten ihre Ressourcen und treiben die globale Terraforming-Entwicklung voran. Das Spiel endet, sobald alle drei globalen Parameter ihren Zielwert erreicht haben – dann zählt man Punkte für Beiträge zur Terraformierung, gebaute Städte und Wälder sowie bestimmte Karteneffekte.
Was macht Terraforming Mars besonders?
Terraforming Mars überzeugt durch eine seltene Kombination aus wissenschaftlicher Fundierung, spielerischer Freiheit und strategischem Tiefgang. Die Vielzahl an Karten und Strategien erlaubt es, immer wieder neue Wege zu gehen. Ob man sich auf Pflanzenproduktion konzentriert, auf Weltraumforschung, Städtebau oder auf das Blockieren der Mitspieler – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Zudem fühlt sich jede Partie wie ein echtes Projekt an: Langfristige Planung zahlt sich aus, und am Ende steht eine sichtbare Veränderung auf dem Spielplan – der Mars ist ein anderer geworden, dank der gemeinsamen, aber konkurrierenden Anstrengungen der Spieler.
Fazit
Terraforming Mars ist kein Spiel für zwischendurch, sondern eine epische Reise mit Aufbaucharakter. Es belohnt strategisches Denken, gutes Timing und vorausschauendes Ressourcenmanagement. Wer Freude an Entwicklung, Kartenkombinationen und einem wachsenden Spielfeld hat, wird in diesem Spiel versinken – genau wie einst die ersten Terraforming-Kapseln im rötlichen Staub des Mars.

